Erweiterung des NIM-Servers um ein weiteres Installations-Interface
In diesem Artikel wird beschrieben, wie man den NIM-Server um ein zweites voll funktionsfähiges Installations-Interface erweitert. Am besten ist es, tatsächlich die Kommandos zu benutzen, weil mit SMIT immer wieder falsche Routen hineinkommen, die man dann mit "nim -o change" wieder ändern muss.
Inhalt
In den Beispielen gilt folgendes:
- nim01 ist der Hostname und das IP-Label des vorhandenen Installations-Interfaces (en0)
- nim01d ist das IP-Labels des neuen zweiten Installations-Interfaces (en2)
- 192.168.110.5/24 ist die IP-Adresse des zweiten Installations-Interfaces,
- 192.168.110.1 der Gateway dahinter
- lpar12 ist der Hostname unseres Beispiel-Clients
- lpar12d ist das IP-Label des Installations-Interfaces des Clients
- 192.168.112.12/24 ist die IP-Adresse des Installations-Interfaces des Clients (en1),
- 192.168.112.1 der Gateway dahinter
1. Die Konfiguration des NIM-Server erweitern
Voraussetzung: Route über das neue Interface in das Client-Installationsnetz
Falls noch nicht vorhanden, muss auf dem NIM-Server eine entsprechende statische Route gesetzt werden:
nim01# chdev -l inet0 \ -a route=net,-hopcount,0,-netmask,255.255.255.0,-if,en2,,,,-static,192.168.112.0,192.168.110.1 | | Client-Installationsnetz| | Gateway hinter en2 des Masters|
Schritt 1: Neues Installation Network Objekt definieren
Wir definieren ein Netzwerk-Objekt mit dem Namen net_master_02:
nim01# nim -o define -t ent \ -a comments="2nd Interface" \ -a net_addr=192.168.110.0 \ -a snm=255.255.255.0 \ -a routing1="default 192.168.110.1" net_master_02
Zur Erinnerung: "192.168.110.0" ist das Netzwerk, in dem sich en2 befindet, "192.168.110.1" der Gateway dahinter.
Schritt 2: en2 des NIM-Masters mit dem neuen Installation Network verknüpfen
nim01# nim -o change \ -a if2="net_master_02 nim01d 0" \ -a cable_type2=N/A master
"net_master_02" ist das in Schritt 1 definierte NIM-Netz und "nim01d" das IP-Label von en2 des Masters.
Schritt 3: Installationsnetzwerk für die Client LPARs definieren
Wir nennen das NIM-Objekt nach dem Netzwerk net_192_168_112. Der Name ist aber frei.
nim01# nim -o define -t ent \ -a comments="2nd Client Network" \ -a net_addr=192.168.112.0 -a snm=255.255.255.0 \ -a routing1="default 192.168.112.1" net_192_168_112
Hier zur Erinnerung: "192.168.112.0" ist das Installationsnetzwerk der Clients, "192.168.112.1" der Gateway dahinter.
Schritt 4: Client LPAR definieren
Dabei wird das in Schritt 3 definierte Netzwerk mit dem Client verknüpft.
nim01# nim -o define -t standalone \ -a connect=nimsh \ -a platform=chrp \ -a netboot_kernel=64 \ -a if1="net_192_168_112 lpar12d 0" \ -a cable_type1=N/A lpar12d
Nun ist der NIM-Server vorbereitet und der Client kann installiert werden.
2. Vorhandene AIX-Hosts einbinden
Diese Schritte sind nur nötig, falls unser Client nachträglich mit dem NIM-Server verknüpft werden soll.
Voraussetzung 1:
Die IP Label der Interfaces müssen sowohl vom NIM-Server als auch vom Client korrekt aufgelöst werden können (DNS oder /etc/hosts)
Voraussetzung 2: Route zum NIM-Server setzen Host-Route über das Installations-Interface setzen
lpar12# chdev -l inet0 \ -a route=host,-hopcount,0,,-if,en1,,,,-static,192.168.110.5,192.168.112.1 | | IP-Adresse NIM-Server (en2)| | Gateway hinter en1 des Clients|
Schritt 1: /etc/niminfo erzeugen
lpar12# rm -f /etc/niminfo lpar12# niminit -a name=lpar12d -a pif_name=en1 -a connect=nimsh -a master=nim01d
Hier müssen konsequent die Installations-Interfaces angegeben werden!
Schritt 2: /etc/niminfo überprüfen unf ggf. manuell ändern
Normalerweise sollte die /etc/niminfo auf dem Client durch den obigen niminit bereits korrekt aussehen. Dennoch sollte man sie unbedingt noch einmal daraufhin überprüfen, ob sie wirklich das richtige Interface des NIM-Servers enthält. Falls nicht muss die Datei an zwei Stellen geändert werden:
lpar12# vi /etc/niminfo #------------------ Network Install Manager --------------- # warning - this file contains NIM configuration information # and should only be updated by NIM export NIM_NAME=lpar12d export NIM_HOSTNAME=lpar12d export NIM_CONFIGURATION=standalone export NIM_MASTER_HOSTNAME=nim01d export NIM_MASTER_PORT=1058 export NIM_REGISTRATION_PORT=1059 export NIM_SHELL="nimsh" export NIM_MASTERID=00F69BA24C10 export NIM_BOS_IMAGE=/SPOT/usr/sys/inst.images/installp/ppc/bos export NIM_BOS_FORMAT=rte export NIM_HOSTS=" 127.0.0.1:loopback:localhost 192.168.112.12:lpar12d 192.168.110.5:nim01d " export NIM_MOUNTS="" export ROUTES=" default:0:10.200.112.1 "
Hier ist das Augenmerk zu richten auf die Werte für $NIM_MASTER_HOSTNAME und $NIM_HOSTS. Hier müssen konsequent die Installations-Interfaces stehen! Ist dies nicht der Fall, müssen die Zeilen in der /etc/niminfo abgepasst werden. Der Wert für $ROUTES kann ruhig auf die Default-Route zeigen, auch wenn die über ein anderes Interface geht.
Schritt 3: nimsh durchstarten
lpar12# nimclient -C 0513-077 Subsystem has been changed. 0513-059 The nimsh Subsystem has been started. Subsystem PID is 29753424.
3. Verbindung testen
Nun sollten NIM-Maintenance-Befehle vom NIM-Server auf den Client funktionieren. Testen kann man das z.B. mit
nim01# nim -o fix_query lpar12d All filesets for IV00149 were found. All filesets for IV00151 were found. All filesets for IV00152 were found. All filesets for IV00153 were found. All filesets for IV00154 were found. : : :
Weitere Artikel zum Thema bei unixwerk