Linux NAS Server
Teil II: Dynamischer Zugriff auf NAS mit dem Automounter
Inhalt
1. Einleitung
Immer mehr Geräte zum Abspielen von Musik, Videos, etc. Doch der lokale Speicher der Geräte reicht nicht aus, um alles aufzunehmen, auf das man so
zugreifen möchte. Die laut propagierte Lösung ist die Wolke irgendwo da draußen. Zumindest in seinen eigenen vier Wänden kann man sich schnell seine kleine
Heimwolke aufbauen, auf die zumindest alle Geräte zugreifen können, die unter einem vollwertigen Unix oder Linux laufen. Die Lösung ist ein NAS
(Network Attached Storage). Früher nannte man so etwas schlicht einen Fileserver. Von den Clients wollen wir das NAS nur einbinden, wenn wir wirklich
auf die Daten zugreifen wollen. Die schlichte und im professionellen Umfeld verbreitete Methode ist der Automounter. Mit ihm können NFS-Shares bei Bedarf
eingebunden werden.
2. Auf dem Server...
Der Fileserver - also unser NAS - muss die Verzeichnisse natürlich an all jene Clients exportieren, die zugreifen wollen. Dazu könnte unter Linux etwa Folgendes in
die Datei /etc/exports
eingetragen werden:
# See exports(5) for a description.
# This file contains a list of all directories exported to other computers.
# It is used by rpc.nfsd and rpc.mountd.
# Media Data
/export/diska/vol01 192.168.100.0/24(rw,no_subtree_check,no_acl,insecure) 192.168.1.0/24(rw,no_subtree_check,no_acl,insecure) /export/diska/vol02 192.168.100.0/24(rw,no_subtree_check,no_acl,insecure) 192.168.1.0/24(rw,no_subtree_check,no_acl,insecure) /export/diska/vol03 192.168.100.0/24(rw,no_subtree_check,no_acl,insecure) /export/diska/vol04 192.168.100.0/24(rw,no_root_squash,no_subtree_check,no_acl) /export/diska/vol05 192.168.100.0/24(rw,root_squash,no_subtree_check,no_acl)# Everything else
/scratch *(ro,subtree_check,no_acl,insecure) /export/slackware.14.0 192.168.1.0/24(ro,no_root_squash,no_subtree_check,no_acl,insecure)
Der nfs-Server muss gestartet werden. Dies geschieht je nach Distribution unterschiedlich, z.B. mit
root@nas# sh /etc/init.d/nfs-server start
3. Konfiguration des Automounters auf den Clients
Die zentrale Konfigurationsdatei des Automounters ist /etc/auto.master
:
##### Container Volumes
/var/rcnt /etc/auto.cnt##### Media Data
/data /etc/auto.data##### Everything else
/- /etc/auto.misc
Typischerweise verweist die zentrale Konfigurationsdatei auf weitere Konfigurationsdateien für Teilbereiche,
im obigen Beispiel auf /etc/auto.cnt
, /etc/auto.data
und
/etc/auto.misc
.
So könnte z.B. /etc/auto.data
aussehen:
##### Media Volumes
audio -rw,soft sdpool0:/export/diska/vol01/audio
movies -rw,soft sdpool0:/export/diska/vol02/movies
images -rw,soft sdpool0:/export/diska/vol03/images
camera -rw,soft sdpool0:/export/diska/vol05/camera
Die Pfade hier sind relativ zum Pfad in der /etc/auto.master
zu verstehen - die Medien-Volumina im Beispiel
werden also unter /data/audio
usw. in den Verzeichnisbaum eingehängt.
Eine Ausnahme bildet der letzte Eintrag in der /etc/auto.master
-- "/-
" verweist auf eine Konfiguration
mit absoluten Pfaden in der Datei /etc/auto.misc
, die z.B. so aussehen könnte:
/scratch -rw,soft nas:/scratch /var/spool/slackware.14.0 -rw,soft nas:/export/slackware.14.0
Das ist eigentlich schon alles. Der Automounter muss nur noch gestartet werden, je nach Distribution geht das auf etwas verschiedene Weise - z.B. mit
root@tux# sh /etc/init.d/autofs start
Die Mountpoints müssen übrigens nicht angelegt werden - der Automounter tut das, sobald man in das Verzeichnis wechselt. Das kann im ersten Augenblick verwirren:
tux:~$ cd /data tux:/data$ ls -a ./ ../
Nichts zu sehen... Wechselt man aber weiter in eines der Verzeichnisse aus /etc/auto.data
wird der Automounter aktiv:
tux:/data$ cd camera tux:/data/camera$ ls -a ./ IXUS0196.JPG IXUS0890.JPG IXUS1584.JPG IXUS2278.JPG IXUS2972.JPG IXUS3668.JPG IXUS4364.JPG IXUS5058.JPG ../ IXUS0197.JPG IXUS0891.JPG IXUS1585.JPG IXUS2279.JPG IXUS2973.JPG IXUS3669.JPG IXUS4365.JPG IXUS5059.JPG tux:/data/camera$ df -h . Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on nas:/export/diska/vol05/camera 9.9G 8.4G 1.6G 85% /export/diska/vol05
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